Forschung für die Arzneimittel der Zukunft
Die FAU erhält ein neuntes Graduiertenkolleg
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat jetzt die Einrichtung des Graduiertenkollegs GRK 1910 „Medizinische Chemie selektiver GPCR-Liganden“ bewilligt. Ziel der Nachwuchswissenschaftler ist es, nebenwirkungsarme Wirkstoffe für die Therapie schwerer Erkrankungen des Zentralen Nervensystems zu finden, die mit G-Protein gekoppelten Rezeptoren wechselwirken. Das Kolleg wird in den kommenden viereinhalb Jahren mit voraussichtlich 4,5 Millionen Euro gefördert. Sprecherhochschulen des Graduiertenkollegs sind die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (Sprecher: Prof. Dr. Peter Gmeiner) und die Universität Regensburg. Als Projektleiter sind aus dem Department Chemie und Pharmazie weiterhin die Profs. Monika Pischetsrieder, Tim Clark, Jutta Eichler, Markus Heinrich und Kristina Leuner sowie Dr. Nuska Tschammer beteiligt.
G-Protein-gekoppelte Rezeptoren (GPCRs) sind Proteine, die im menschlichen Körper eine wichtige Rolle bei der Weiterleitung von Sinneseindrücken und bei der Kommunikation zwischen Zellen und ihrer Umgebung spielen: Sie sind an einer Vielzahl lebenswichtiger Prozesse im Körper beteiligt. Fehlfunktionen können schwerwiegende Krankheiten auslösen. Neue Erkenntnisse über diese Proteine bergen vielversprechende Therapieansätze. Gut ein Drittel der derzeit zugelassenen Arzneistoffe wirken über ihre Bindung an G-Protein-gekoppelte Rezeptoren. Die Bedeutung dieser Klasse von Biomolekülen wurde in diesem Jahr mit der Verleihung des Nobelpreises für Chemie an die Wissenschaftler Brian Kobilka und Robert Lefkowitz unterstrichen.
Weitere Informationen:
Prof. Dr. Peter Gmeiner
Tel.: 09131/85-29383
peter.gmeiner@medchem.uni-erlangen.de
Grafik: Abbildung eines G-Protein gekoppelten Rezeptors im Komplex mit einem Wirkstoff. (Bild: FAU)