Sonderforschungsbereich 953 erhält 15 Mio. Euro
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat die Verlängerung der Förderung des Sonderforschungsbereichs (SFB) 953 „Synthetische Kohlenstoffallotrope“ in Höhe von etwa 15 Mio. Euro für weitere vier Jahre bekannt gegeben. Unter der Leitung von Prof. Dr. Andreas Hirsch, Lehrstuhl für Organische Chemie II, widmet sich der SFB 953 der Erforschung von Fullerenen, Kohlenstoffnanoröhren und Graphen. Mit diesen Themen beschäftigen sich die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die zum Großteil aus den Fachbereichen Chemie, Physik und Werkstoffwissenschaften kommen, seit 2012 im SFB 953.
„Die in der ersten Förderperiode initiierte, sehr erfolgreiche Erforschung von neuen funktionalen Kohlenstoffarchitekturen mit bislang nie dagewesenen opto-elektronischen Eigenschaften soll im Rahmen dieser Folgeförderung konsequent weitergeführt werden“, erklärt Prof. Dr. Andreas Hirsch, Sprecher des SFB. „Wir werden uns insbesondere der Entwicklung von elektronischen Bauelementen zuwenden, die ausschließlich aus Kohlenstoff in einer maßgeschneiderten Atomanordnung vorliegen. Dies ist der Zugang zu einer ganz neuen Welt von Hochleistungsmaterialien.“
Graphen im Fokus
Graphen gilt wegen seiner chemischen und physikalischen Eigenschaften als eines der vielversprechendsten neuen Materialien. Doch ist es tatsächlich das Wundermaterial der Zukunft? Kann Graphen dazu beitragen, Energieprobleme zu lösen? Und wie können wissenschaftliche Erkenntnisse effizient in wirtschaftliche Produkte umgesetzt werden?
Kohlenstoff tritt in einer Vielzahl von Erscheinungsformen auf, die sich in ihren Eigenschaften stark unterscheiden. Bekannt sind beispielsweise der extrem harte, durchsichtige Diamant und der eher weiche, metallisch glänzende Graphit. Man spricht dabei von allotropen Formen des Kohlenstoffs, die ihre unterschiedlichen Eigenschaften der Beschaffenheit der chemischen Bindungen zwischen den Kohlenstoffatomen verdanken. Synthetische Kohlenstoffallotrope, wie Kohlenstoffnanoröhren und Graphen, gehören gegenwärtig zu den vielversprechendsten Materialklassen und weisen ein enormes Potenzial für Hochleistungsanwendungen auf. Gleichzeitig sind sie ideale Modellsysteme für die Untersuchung von einer Reihe fundamentaler chemischer und physikalischer Fragestellungen, wie zum Beispiel form- und ladungsabhängiges Binden und Freisetzen von Molekülen oder Ladungstransport in begrenzten Raumbereichen.
Weitere Informationen:
Prof. Dr. Andreas Hirsch
Tel.: 09131/85-22537
andreas.hirsch@fau.de