Zweites „Soltech Meets Economy“ Event in Fürth
Im Rahmen des Forschungsprojekts SolTech haben Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler der fünf SolTech-Keylabs an einem Industriebesuch teilgenommen. Die Promovenden der beteiligten Universitäten besuchten die Leonhard-Kurz-Stiftung sowie das Zentralinstitut für neue Materialien und Prozesstechnik (ZMP) in Fürth.
Das Ziel von SolTech ist nicht nur die wissenschaftlichen Fortschritte der teilnehmenden Universitäten auf dem Gebiet neuartiger, solarbasierter Technologien synergistisch zu bündeln, sondern auch eine Verbindung zwischen Akademikern und der Wirtschaft zu stärken und diverse, gegenseitige Kontakte aufzubauen. An der FAU sind an SolTech maßgeblich die Arbeitsgruppen der Professorinnen und Professoren des Departments Chemie und Pharmazie beteiligt.
Die Leonhard-Kurz-Stiftung ist weltweit führend im Bereich von auf Trägerfolien applizierten Dünnschichten. Das Hauptaugenmerk legt die Firma hierbei auf die Entwicklung von dekorativen und/oder funktionellen Beschichtungen, welche in nahezu allen Bereichen des alltäglichen Lebens Anwendung finden.
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erhielten bei einem Vortrag, bei Gesprächen und einer Diskussionsrunde Einblicke in das Unternehmen. Das Programm wurde von einem Alumnus des Departments Chemie und Pharmazie sowie Mitarbeitern der Personalabteilung durchgeführt.
Zum Abschluss besuchten die Teilnehmer die Tochterfirma PolyIC, welche sich auf die Entwicklung von gedruckter Elektronik spezialisiert hat. Anwendung findet diese Technologie in Touchpads von Wasch- und Kaffeemaschinen, Boilern oder der Innenausstattung von Automobilen.
Nachfolgend besichtigte die Exkursionsgruppe das Zentralinstitut für neue Materialien und Prozesstechnik der FAU. Dr. Frank Hauke, einer der Direktoren des Institutes, führte die Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler durch die Laboratorien und „Fertigungshallen“. Das ZMP vereint neueste Erkenntnisse und Fortschritte aus dem Bereich der Chemie und Materialwissenschaften mit Neuentwicklungen in der Prozess- und Fertigungstechnik.
Die detailreiche Führung zeigte auf, wie weit die Forschungsschwerpunkte des Institutes gefächert sind. Highlights der Besichtigung waren unter anderem das große Elektronenrastermikroskop, welches in der Lage ist eine komplette Antriebsstufe der Rakete des Typs Ariane-5 zu fassen, was in der Vergangenheit unter Beweis gestellt wurde. Außerdem wurde gezeigt, wie es möglich ist, Diamantdünnschichten auf verschiedene, metallbasierte Materialien aufzuwachsen, was gerade für die Fertigung mechanisch hoch anspruchsvoller Werkstoffe dient. Besonders die Forschung an laserstrahlinduzierten Techniken zur Erzeugung hochkomplexer Formen aus Titan-, Kupfer- oder Nickelpulver, welche dem Konzept des 3D-Drucks entspringen, faszinierte die Besucher des ZMP. Die so erzeugten Strukturen finden beispielsweise Anwendung als Trägermaterial für heterogene Katalysesysteme.
Mit einem gemeinsamen Abendessen ließen die Teilnehmer die Exkursion ausklingen.