Dr. Matthias Schiedel erhält Förderung im Rahmen Emerging Talents Initiative

Portrait Dr. Matthias Schiedel
Foto: Stefan Löber

Der Postdoktorand Dr. Matthias Schiedel, Lehrstuhl für Pharmazeutische Chemie, erhält im Rahmen der Emerging Talents Initiative (ETI) der Friedrich-Alexander-Universität (FAU) Erlangen-Nürnberg Fördermittel. Ziel dieser universitätsinternen Fördermaßnahme ist es herausragende wissenschaftliche Talente gezielt so unterstützen, dass sie innerhalb von 12 Monaten einen Antrag bei einem externen Fördergeber (z. B. Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) oder European Research Council (ERC)) einreichen können. So soll die ETI-Förderung ermöglichen, wissenschaftliche Eigenständigkeit zu erlangen und sich im entsprechenden Forschungsfeld zu etablieren.

Matthias Schiedel studierte Pharmazie an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. Während des praktischen Jahres seiner Apothekerausbildung beschäftigte er sich im Arbeitskreis von Prof. Manfred Jung mit der Synthese niedermolekularer Hemmstoffe, die in epigenetische Regulationsmechanismen eingreifen. Dieser Thematik blieb er auch während seiner Doktorarbeit in der Gruppe von Prof. Jung treu und wurde 2016 mit summa cum laude promoviert. Anerkennung fand seine Doktorarbeit „Synthese und Testung neuer Sirtuin-Hemmstoffe und strukturbasierte Entwicklung einer Affinitätssonde für Sirtuin 2“ auch durch den Carl-Wilhelm-Scheele-Preis 2017 der Deutschen Pharmazeutischen Gesellschaft (DPhG). Des Weiteren war er Zweitautor des Artikels „Selective Sirt2 inhibition by ligand-induced rearrangement of the active site“ (Nat. Commun. 6 (2015) 6263), der mit dem PHOENIX Pharmazie Wissenschaftspreis 2016 ausgezeichnet wurde.

Nach seiner Promotion zog es ihn, gefördert durch ein Forschungsstipendium der DFG, für einen zweijährigen Postdoc‑Aufenthalt an das Chemical Research Laboratory (CRL) der Oxford University. Gemeinsam mit Prof. Stuart J. Conway arbeitete er dort an der Entwicklung von Hemmstoffen für Acetyllysin-Bindungsdomänen des Parasiten Schistosoma mansoni. Während seiner Zeit in Oxford wurde Matthias Schiedel durch den Klaus-Grohe-Preis 2018 der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) für seine herausragenden Leistungen als Nachwuchswissenschaftler auf dem Gebiet der Medizinischen Chemie ausgezeichnet. 2019 erhielt er das Liebig-Stipendium der Stiftung Stipendien-Fonds des Verbandes der Chemischen Industrie e.V. (VCI).

Nach seiner Rückkehr nach Deutschland schloss sich Matthias Schiedel, gefördert durch das DFG-Rückkehrstipendium, dem Arbeitskreis von Prof. Peter Gmeiner am Lehrstuhl für Pharmazeutische Chemie der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg an.

Zentraler Aspekt seiner derzeitigen Forschung ist die Entwicklung von chemischen Werkzeugen für G-Protein-gekoppelte Rezeptoren (GPCRs). Besondere Bedeutung nehmen hierbei die erst kürzlich entdeckten intrazellulären allosterischen Bindungsstellen an bestimmten GPCRs ein. Ein Angriff an diesen allosterischen Bindungsstellen eröffnet neue Ansätze bezüglich einer Steuerung der Rezeptorselektivität, der funktionellen Selektivität (biased signaling) sowie dem Einsatz innovativer Drug-Targeting-Strategien.

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