Mit Induktion gegen Coronaviren
Inwieweit Schmierinfektionen zur Ausbreitung des Coronavirus verantwortlich sind, ist noch nicht hinlänglich wissenschaftlich geklärt. Wie sich eine Ansteckung mit SARS-CoV-2 oder anderen Viren über Oberflächen ohne Einsatz herkömmlicher und oft umweltschädlicher Desinfektionsmittel vermeiden lässt, erforscht der Arbeitskreis von Prof. Dr. Karl Mandel, Professor für Anorganische Chemie am Department Chemie und Pharmazie der FAU. Das Forschungsprojekt „Inductively Heatable Protective Films to Combat COVID-19“ wird für die nächsten eineinhalb Jahren mit insgesamt 120.000 Euro von der VolkswagenStiftung im Rahmen der Initiative „Corona Crisis and Beyond“, bei der aus über 1100 Projektvorschlägen die interessantesten Projekte ausgewählt wurden, gefördert.
Im öffentlichen Raum werden Kontaktflächen normalerweise mithilfe von Desinfektionsmitteln behandelt. Kritische Punkte sind hier das ordentliche Aufbringen der Mittel, der Schutz der Reinigungskräfte sowie die fachgerechte Entsorgung der verwendeten Materialien.
Viren können aber auch durch Hitze unschädlich gemacht werden. Deshalb prüfen die Forscherinnen und Forscher um Prof. Dr. Mandel ein alternatives Verfahren, das sich der Induktion bedient. Dazu wollen sie eine Silikonschicht mit synthetischen Magnetpartikeln entwickeln, die ohne großen Aufwand auf Oberflächen wie etwa Türklinken aufgebracht werden kann. In dem nun zu prüfenden Verfahren wird ein mobiler Induktor über diese entsprechend präparierte Oberfläche geführt, um die enthaltenen Magnetpartikel für den Bruchteil einer Sekunde lokal zu erhitzen und so die Viren auf der Oberfläche abzutöten, während das darunterliegende Material unbeschädigt bleibt.
Weitere Informationen:
Prof. Dr. Karl Mandel
Department Chemie und Pharmazie
Professur für Anorganische Chemie (Prof. Dr. Mandel)
- Telefon: +49 9131 85-27396
- E-Mail: karl.mandel@fau.de