Professor Horst Kisch mit JU-Ehrendoktorwürde ausgezeichnet
Als Zeichen der besonderen Anerkennung seiner herausragenden Forschungsleistungen und seiner bedeutenden Beiträge auf dem Gebiet der Photokatalyse, hat die Jagiellonen-Universität, Krakau, Polen, Professor Horst Kisch mit dem Ehrendoktortitel (Doctor Honoris Causa) ausgezeichnet. Die Verleihung erfolgte im Rahmen eines Festaktes am 14. April 2023 in der Aula des Collegium Maius der Universität durch den Prorektor für Forschung, Prof. Piotr Kuśtrowski.
Prof. Kischs umfangreiches Forschungswerk ist insbesondere für seine außergewöhnlichen Leistungen bei der Untersuchung der Mechanismen photochemischer und photokatalytischer Reaktionen unter Verwendung von Koordinationsverbindungen und Halbleitermaterialien und für seine Untersuchungen zur Photosensibilisierung von Titandioxid durch sichtbares Licht international bekannt. Er hat Pionierarbeit bei der Anwendung der heterogenen Photokatalyse in der organischen Synthese und bei den Verfahren zur Beseitigung von Wasser- und Luftverunreinigungen geleistet. Durch seine anwendungsorientierte Forschung ist er ein Paradebeispiel für Zusammenarbeiten zwischen akademischen und industriellen Partnern. Die von Professor Kisch entwickelten Photokatalysatoren werden derzeit als Bestandteile photoaktiver Farben verwendet, die die Entfernung von Gerüchen und flüchtigen organischen Verbindungen ermöglichen, die hauptsächlich für die Luftverschmutzung verantwortlich sind.
Die Kooperation von Prof. Kisch mit der Jagiellonen-Universität, die bereits in den frühen 1980er Jahren begann, verdient besondere Anerkennung. Seit ihren Anfängen pflegt Prof. Kisch mit der Jagiellonen-Universität enge und intensive Forschungskontakte. Insbesondere im Rahmen gemeinsamer Forschungen, Veröffentlichungen und Teilnahme an Seminaren und Konferenzen hat Prof. Kisch einen großen Beitrag zur Entwicklung der anorganischen Chemie an der Jagiellonen-Universität geleistet. Mit den Chemikern der Jagiellonen-Universität besteht eine langjährige Zusammenarbeit auf den Gebieten der Koordinationschemie und der Photokatalyse. So konnten zahlreiche Mitarbeitende und Studierende in den Laboren von Prof. Kisch an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg gemeinsam umfassende und nachhaltige Forschungen durchführen.
Horst Kisch wurde am 31. Juli 1942 in Bistriţa, Siebenbürgen, geboren. Er schloss 1967 sein Studium an der Fakultät für Chemie, Universität Wien, ab. Zwei Jahre später beendete er seine Promotion an der Universität Wien, unter der Leitung von Prof. Oskar E. Polansky. In den Jahren 1970-1984 setzte er seine Arbeiten am Max-Planck-Institut für Strahlenchemie in Mülheim an der Ruhr fort. Im Jahr 1977 habilitierte er am Institut für Organische Chemie, Universität Dortmund. 1984 erhielt er einen Ruf auf eine Professur für Anorganische Chemie an der Universität Erlangen-Nürnberg, wo er bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2008 tätig war.
Professor Horst Kisch hat etwa 225 Veröffentlichungen verfasst, die insgesamt mehr als 12.000 Mal zitiert wurden. Sein H-Index liegt derzeit bei 51.